Vorräte anlegen – braucht es das?
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, war es selbstverständlich, einiges an Vorrat zu Hause zu haben. Eingekochtes gab es bei uns und natürlich auch Konserven. Also es war immer irgendwas für den Notfall da und natürlich auch das eingelegte und eingekochte, das man im Laufe des Jahres aufgebraucht hat. Aber an ein Lebensmittelvorrat für Katastrophenfälle anzulegen, daran habe ich ehrlich gesagt nie gedacht.
Ich hatte auch nie wirklich Platz für große Vorräte. Natürlich kaufe ich für mehrere Tage mittlerweile ein und als 5 köpfige Familie haben wir nicht nur in der Küche einen Kühlschrank, sondern auch einen im Keller und dazu noch einen Tiefkühler. Aber ich bin gerade am Umdenken. Die 14 Tage Quarantäne haben schon ein bisschen Eindruck hinterlassen und wir hatten zum Glück auch viele liebe Freunde die uns mit dem nötigsten versorgt haben. Auch haben wir das Glück, dass wir beim Lieferservice Essen ordern konnten.
Und auch wenn ich echt gerne ganz oft bei unserem Lieblingsrestaurant bestellt hätte, auf Dauer ist das glaube ich unbezahlbar. Aber so lecker:
Nein im Ernst, ich finde Vorratshaltung wirklich nicht mehr so unnötig. Ich rede nicht von Hamstern :)
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophe Empfehlungen:
Beim Thema Vorräte habe ich natürlich auch während unserer Quarantäne Zeit recherchiert. Natürlich habe ich mir auch diese Seite angeschaut. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe habe ich jetzt immer sehr gering einschätzt. Ausserdem möchte ich nicht in Angst leben. Diese Liste hat mich ehrlich gesagt auch ein bisschen zum Schmunzeln gebracht:
- ein Kurbelradio ???
- Einweggeschirr ???
- Campingtoilette ???
andere Punkte sind natürlich sinnvoll und hat man aber eh zu Hause.
Ne ich habe mir ganz andere Gedanken gemacht über Vorräte. Dinge die ich nie auf dem Schirm hatte und die ich sehr vermisst habe:
Meine Wunsch – Vorratsliste – oder Vorräte de Luxe :)
Also so schlecht finde ich mittlerweile gar nicht mehr die Idee mit den Vorräten. Vielleicht um seltener Einkaufen zu gehen oder so ein kleiner Luxus Vorrat. Luxus Vorräte :) das klingt zwar ein bisschen dekadent aber ich überlege so einfach vor mich hin. Natürlich habe ich sie nicht angelegt. Es ist nur ein Gedankenexperiment.
Aber hier kommt sie meine Luxus Liste:
- Pralinen
- Lieblings – Nussriegel von HejBite
- überhaupt Nüsse
- getrocknete Früchte – Mango ist ja so lecker
- frische Kräuter ständig zu Hause zu haben
- meine Lieblings Kichererbsen Chips von De Rit
- Limettenlimo von lemonaid
- kandierten Ingwer
- oh ja und dann die Reispapier Zuschnitte für Summer Rolls. Die sind nie vorrätig wenn man mal Lust auf Sommer Rolls bekommt
Ok ihr merkt schon, dieser Beitrag war nicht ganz so ernst gemeint. Eher ein Gedankenexperiment zu Vorräte die ich gerne gehabt hätte.
Aber ein ernstes Schlusswort. So ganz ohne kann ich mir das nicht vorstellen. So haben wir tatsächlich mittlerweile ein bisschen mehr hier liegen, als noch vor einem Jahr. Nein. Kein Klopapier :) Aber tatsächlich habe ich die letzten Mal statt 1 Dose Mais oder Bohnen für Chili einfach mal 3 eingekauft. Und meine Lieblingsnudeln und sowas wie Gewürze habe ich auch aufgestockt und aufgefüllt.
Wie haltet ihr das mit Vorräten? Habt ihr da auch mehr als ihr in den nächsten 2 Wochen aufbrauchen könnt zu Hause liegen?
Ich bin gespannt.
Herzliche Grüße von Emma
PS: und wenn ich mir doch noch was wünschen darf… ganz oft das super leckere Essen von unserem Lieblingsrestaurant. ;)
Izabella meint
Ich kaufe seit drei Jahren in großen Packungen ein, um Müll zu sparen. So findest du bei uns z.B. nur 5 kg Packungen Nudeln (deren Tüte später als Müllbeutel dient) und 25 kg Säcke Mehl. Außerdem koche ich absolut alles Gemüse ein, das wir im Sommer ernten, aber niemals gleich essen können. Sollten wir also auch einmal in Quarantäne kommen, sind wir so was von versorgt ;-) Das fand meine Familie am Anfang abgedreht, mittlerweile freuen sie sich auf Gemüse aus dem Glas im Winter und leckeres frisches Brot!
Viele Grüße, Izabella
emma meint
Ich bin auch jemand der Großpackungen kauft. Sogar unser Hühnerfutter reicht locker für 4-5 Monate. Da ich versuche so wenig wie möglich Verpackungsmüll zu haben. Aber das Gemüse aus dem Hochbeeten reicht eigentlich nur um uns im Sommer zu versorgen. Leider bleibt da nichts übrig. 5 Personen futtern halt schon ne Menge weg. Ich überlege aber schon die ganze Zeit. Ein Kartoffelfeld anzulegen. Hatten meine Eltern und in meiner Erinnerung die besten Kartoffeln ever…
Maria meint
Interessantes Thema. Eine Kindheitserinnerung von mir ist ein Aldi-Besuch im April 1986. Das war ein oder zwei Tage nach Tschernobyl. Der Aldi-Supermarkt, in dem sonst die Konserven und die Lebensmittel palettenweise gestapelt waren, war nahezu leer. Und um die Reste haben sich die Leute fast geprügelt. Meine Mutter ist mit mir rückwärts wieder rausgegangen, aber ich habe die Bilder auch noch so vielen Jahren fest im Kopf. Eine andere Erinnerung habe ich an ein Buch, “Maikäfer flieg” von Christine Nöstlinger. Das habe ich auch als Kind gelesen. In dem Buch dringen Kinder in ein frisch verlassenes Haus (verlassen, weil “der Russe” kommt) ein und finden im Keller eingekochte Vorräte, Obst, Gemüse, Wurst. Ein Fest! Die Rettung. Endlich essen, endlich etwas anderes als Kartoffeln. Endlich ein voller Magen. Das hat mich damals sehr beeindruckt – auch das ist mir noch sehr präsent, ohne es selber je erlebt zu haben.
Nun hoffe ich inständig, dass weder die eine noch die andere Situation eintritt. Aber ich betreibe eine Vorratshaltung, die es mir erlaubt, meine große Familie einige Wochen “über Wasser” zu halten. Dazu gehört viel Essen, Wasser (!), Koch- und Heizmöglichkeiten, Medikamente, Tierfutter, Batterien, Streichhölzer, Schokolade. Vielleicht bin ich jetzt ein irrer Prepper. Aber mich beruhigt das. Wenn der dritte Weltkrieg losbricht, wird es uns auch nicht retten. Aber einen länger dauernden Stromausfall? Das bekommen wir locker hin. An den Stromausfällen ist Deutschland übrigens nur knapp vorbeigeschrappt in letzter Zeit, die Komplikationen häufen sich . Und ein Kurbelradio ist da nicht das Schlechteste. Es ist immer gut, wenn man sich nicht auf andere verlassen muss, sondern Eigenverantwortung selbstverständlich ist. Vorratshaltung hat nichts mit Angst zu tun, ich habe keine Angst. Ich bin aber gerne vorbereitet und ich verlass mich gerne auf MICH, vor allem, wenn es etwas ungemütlich werden sollte.
emma meint
Ich bin glaube ich da relativ entspannt… ok Radio ist vielleicht eine Idee.. aber Batterien haben wir tatsächlich zu Hause. Auch wenn ich Batterien furchtbar finde. Aber wir bauen Gemüse an, haben Hühner und einen Brunnen. Also bin ich vielleicht durch unsere Wohnumstände evtl. ein Tick weniger vorbereitet ..
Tina meint
Wenn du jemals das Buch “Blackout” von Marc Eisberg lesen solltest, wirst du nie wieder über Kurbelradios und Campingtoiletten lachen.
Lohnt sich, das Buch, schön dick und sehr spannend. Und sehr eindrucksfull.
emma meint
klingt gruselig… Fiktion? oder Erfahrungsbericht?