Gedanken über die Kommunikation in diesen Zeiten …
Ich bin mir fast sicher, dass nicht nur ich eine Veränderung in der Kommunikation miteinander wahrnehme. Gefühlt nehme ich zwei Lager wahr. Aber vielleicht täuscht sich mein Gefühl auch.. wer weiß. Es ist eine Veränderung in der Sprache die ich fühle – wie Schlagzeilen gemacht werden. Wie Medien berichten. Teilweise spielen sie mit der Angst der Menschen. Auf der anderen Seite nehme ich immer mehr wahr, dass es mehr Menschen gibt, die bewusst – und ich meine sehr bewusst – darauf achten, wie man mit einander umgeht und wie man in Kommunikation tritt. So extrem habe ich es zuvor nicht wahrgenommen.
Vielleicht geschuldet, dass ich natürlich seit einem Jahr viel zu Hause bin. Mehr Nachrichten konsumiere als davor. Mehr Interesse zeige, für Politik, Gesellschaft und Gesundheit. Themen die schon immer für mich wichtig waren, aber doch eher “einseitig” verfolgt habe. Meine Zeitung, mein Austausch mit meinen Leuten und selten über den Tellerrand geschaut. Ich wollte mich einfach auch nicht mit Dingen beschäftigen, die mich mehr runter ziehen. Jetzt aber darf man nicht mehr wegschauen. Jetzt ist für mich die Zeit mehr auf meine Gedanken und Gefühle zu achten. Rechts und Links zu schauen und alles genauer zu analysieren.
Auf der einen Seite mehr emotionale Intelligenz
Was ist überhaupt emotional Intelligenz? Ich schätze mich als einen Mensch ein, der eine hohe emotionale Intelligenz besitzt. Schon immer. Krass das einfach hier mal so runter zu schreiben. Normalerweise wurde unsere Generation doch darauf trainiert als Frau bescheiden zu sein. Aber nein. Emotionale Intelligenz ist etwas was ich schon sehr früh an mir entdeckt habe. Emotionale “Befindlichkeiten” anderer wahrzunehmen ist für mich super leicht. (Mein Kopfkino geht da auch weiter und analysiert ganz oft dann noch weiter warum und wieso diese Menschen in dieser Situation genauso so reagieren und warum). Das hilft mir oft Verständnis zu zeigen macht mich aber auch manchmal ein bisschen “sauer”, weil ich die Folgen mancher Verhaltensweisen schon sehe und was das mit Personen ausmachen kann. Anderes Thema… auch wert mal darüber zu schreiben.
Sich in andere Menschen reinfühlen zu können, sollte selbstverständlich sein. Und diese emotionale Intelligenz auszuleben auch. Achtsam zu sein, wie man mit anderen spricht. Ich sehe aber auch Menschen, die bewusst freundlich und wertschätzend sind umso mehr, wenn ihnen das Gegenteil entgegenkommt. Neulich an der Kasse. Genervte Menschen überall. Wie einfach es doch ist, Verständnis zu zeigen und freundlich zu sein. Man kommt auf Dauer mit Aggressivität doch nicht weiter. Das zieht alle runter.
Nur warum geschieht das nicht?
Warum gibt es soviel “aggressive” Kommunikation. Und was macht das mit einen? Und mit dem der sich das “anhören” muss.? Ich habe schon mehrfach geschrieben, wie wichtig ich Worte und Gedanken erachte. Denn für mich hinterlässt das alles Spuren. Bei mir und bei den Menschen mit denen ich kommuniziere. Das ist eine große Verantwortung. Ich glaube daran, dass man alles was man Gutes tut, zurück bekommt und alles was nicht so gut ist auch. Beobachtet mal, was alles so passiert, wenn ihr zum Beispiel beim Autofahren jemanden beschimpft oder ihr beschimpft worden seid. Was macht das an dem Tag die nächsten Minuten und Stunden mit euch?
Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Höflichkeit – alles Dinge die normal sein sollten, oder? Empathie (Einfühlungsvermögen) und Selbstsicherheit sind für mich wichtige Schlüssel. Mit guten Beispiel voran gehen und das zu leben ist oft nicht sehr einfach. Der schroffe Ton in den sozialen Medien, die reißerischen manipulativen Headline überall gerade. Da kommt man sich manchmal ganz schön einsam vor. Geduld und Verständnis zu haben – eine Fähigkeit, die vielen abhanden gekommen zu sein scheint.
Eine Sache die ich schon von meiner Großmutter immer und immer wieder gehört habe: Behandle andere so, wie du behandelt werden willst.
Da stellt sich für mich die Frage in letzter Zeit. Wollen so viele Menschen so behandelt werden?
Ich finde es ist Zeit, sich bewusster zu werden, wie wichtig der Ton in Punkto Kommunikation mit sich selbst und anderen ist. Es tut nicht weh, seine Werte hoch zu halten und es braucht ein bisschen Stärke, in manchen Situationen. Aber auf Dauer ist es doch der kleine Stein, der eine Lawine auslösen kann. Und das wäre doch mal ne schöne Sache. Eine Lawine voller liebevoller, respektvoller und hoffnungsvoller Kommunikation untereinander.
Puh .. das war mein Wort zum Mittwoch ;) . Ja das mit dem “frei Schnauze” schreiben, bekommt ne spannende Richtung. Wie nehmt ihr die Kommunikation untereinander so wahr. Der Ton am Arbeitsplatz, in der Schule, beim Einkaufen usw. ?
Ich wünsche Euch den allerschönsten Tag und lauter tolle Gespräche und Interaktionen mit anderen.
Auf eine bessere Welt.
Herzliche Grüße von Emma
Moni meint
Du schreibst mir aus der Seele, ich finde es ganz schlimm, was mit der Kommunikation passiert ist. Auch sowas wie Diskussionen, die einen immer weiter brachten, weil man einfach mal andere Sichtweisen gehört hat, darüber reflektiert hat, seinen eigenen Standpunkt hinterfragt etc. sind kaum noch ordentlich möglich. Man mag am liebsten zu einer Meinung gedrängt werden, oft wird direkt die Stimme erhoben und generell beobachte ich leider vermehrt, dass die Menschen verlernt haben, zuzuhören. Gespräche werden oft nur noch geführt, um den eigenen Wortschwall loszuwerden. Einen Empfänger dafür zu suchen und danach auf Durchzug zu stellen.
Ich hoffe sehr, dass das wieder besser wird.
emma meint
genau das Zuhören existiert bei so vielen einfach nicht mehr.. Hauptsache ich ich ich… !
Zottellotte Sonja meint
DANKE
ja, die Stimmung wird immer schlimmer. Ich bin so eine Art Puffer und fange vieles ab, versuche es nicht nach Hause zu tragen. Dann und wann passiert es dennoch und dann werde ich von meinem Mann und meinen Kindern “gespiegelt” anstatt dass sie mir einfach sagen: Komm runter, oder meinetwegen kotze dich kurz bei uns aus und dann wieder normal reden.
Wenn ich merke, dass ich gespiegelt werde, ist die Situation oft schon sehr hoch gekocht und ich sitze im Auto, bereit abzuhauen. Zum Glück würde ich mit dem Temperament niemals los fahren!
Ich merke aber, dass es mir zusehends schwerer fällt, die Aggression nicht zu spiegeln, zu ignorenen, abzufedern.
Und dann gibt es wirklich genau die anderen. die die durch die Maske lächeln, die die sich einfach kurz ansehen und zunicken, die die sich bedanken oder einfach einen schönen Tag wünschen. Ich bin froh, dass es sie noch gibt! Und ich möchte definitiv zu dieser Fraktion gehören.
emma meint
Ich auch ich auch … und ich schicke jeden Tag einen fetten Wunsch ins Universum , dass es die Menschen verstehe , dass Liebe die Antwort ist .. Freundlichkeit … ein Lächeln ..