Langzeitbelichtung – fotografieren mit Graufiltern
Entschuldigt heute bitte das Motiv, aber meine Pläne, tolle Langzeitbelichtungsfotos in der Dämmerung zu machen, oder an einem schönen Wasserfall, sind leider diese Woche sprichwörtlich ins Wasser gefallen. So musste ich leider, ein ganz simples Motiv hier um die Ecke wählen. Ich habe zwar lange hin und her überlegt, ob ich den Beitrag nicht einfach verschieben soll, aber ich kann ja auch in einiger Zeit neue (und schönere Bilder) hinzufügen.
Versprochen, bei der nächsten Gelegenheit, werde ich aber diesen Artikel ergänzen und euch ein paar coole Bilder hier in den Artikel laden.
Mein Ziel war es, euch zu zeigen, wie einfach es ist, diesen Effekt (milchiges weiches Wasser oder auch Wochen) auch tagsüber zu erzielen. Die Lösung ist ganz einfach: mit Graufiltern.
Langzeitbelichtung Wasser
Einstellungen für dieses Foto:
- Brennweite: 39 mm
- Blendenzahl: 5,6
- Belichtung 4 Sekunden
- Graufilter: ND 3,0 von Haida Slim Pro II MC 1000x 77 mm ( ich habe auch noch die Graufilter von B+W (auf die schwöre ich auch) aber da hatte keinen ND 3,0 mit dem Durchmesser von 77 mm – das brauchte ich für dieses Objektiv, dass ich euch HIER schon einmal vorgestellt habe – mein Weitwinkel Zoom 17-40 mm L 1.4 USM
Gerade in der Landschaftsfotografie wenn fliessendes Wasser im Spiel ist, oder auch Wolken kann das ein interessanter Effekt sein. Ich habe vor ein paar Jahren einen Fotoworkshop bei Ronny Ritschel besucht und seit dem bin ich infiziert von diesem Effekt. Überhaupt ich könnte seine Bilder ständig anschauen…vor allem seine Neufundland Bilder .
Jetzt bin ich bestimmt kein Profi beim Fotografieren – aber ich liebe es zu experimentieren und freue mich, wenn ich euch mit meiner Begeisterung ein bisschen anstecken kann. Wie immer ganz einfach erklärt.
Was braucht ihr um milchiges weiches Wasser so zu fotografieren?
Ein Graufilter oder ND – Filter. Das sind getönte Scheiben entweder aus Glas oder Kunststoff, die einem eine längeren Belichtungszeit erlauben. Ich habe bei dem oberen Bild einen ND 3.0 1000x benutzt. Das heisst, dass mein Filter den ich vorne auf mein Objektiv schraube ( hier beachtet natürlich den Durchmesser des Objektivs), das Licht um ein 1000 faches reduziert.
Ich habe euch ja in dem Artikel über manuelle Fotografie erklärt, wie das mit der Verschlusszeit funktioniert… Jetzt habe ich das obere Bild 4 Sekunden belichtet. Damit ich diesen milchigen Effekt bekomme – das hängt natürlich auch mit meiner gewählten Blendenzahl zusammen. Da ich eine Blendenzahl von 5,6 gewählt habe, haben 4 Sekunden gereicht für diesen Effekt.
Bei dem nächsten Bild, habe ich die Blendenzahl erhöht auf 14 und musste für einen ähnlichen Effekt, 30 Sekunden auslösen:
Einstellungen für dieses Foto:
- Brennweite: 39 mm
- Blendenzahl: 14
- Belichtung: 30 sec
- Filter ND 3,0
Hier könnte ich noch in der Bildbearbeitung ein bisschen die Helligkeit am Ufer reduzieren.. aber ich habe jetzt nichts gemacht.. ich wollte euch nur zeigen, dass man mit verschiedenen Einstellungen, ein ähnliches Bild hinbekommt.. einmal Blende 5,6 und einmal 14!
Das ist jetzt heute nur ein klitzekleiner Einblick in die Langzeitbelichtung. Wenn ihr Interesse habt, schreibe ich natürlich gerne mal ausführlicher …lasst es mach einfach wissen. Es gibt natürlich viele verschiedene Graufilter. Ich alleine habe um die 5 Stück – auch für verschiedene Objektivgrößen. Qualitätsunterschiede gibt es wie überall. Ich bin mit den Graufiltern von B+W und von Haida bis jetzt ganz gut gefahren.
Wie oben schon geschrieben,werde ich diesen Artikel zur Langzeitbelichtung demnächst auf jeden Fall noch einmal ergänzen um evtl. noch ein bisschen tiefer in die Materie einsteigen.
Ich hoffe ich konnte bei euch ein bisschen Interesse wecken und vielleicht habt ihr da Lust zu experimentieren. Zum Thema Langzeitbelichtung gäbe es auf jeden Fall noch einiges zu erwähnen.
Habt ein wundervolles Wochenende
Alles liebe … Emma