Corona Familientagebuch Woche 7
Ich warne euch vor – ich hatte überhaupt keine gute Woche. Wer hier happy peppy Sonnenschein lesen möchte, der klickt lieber gleich weg. Natürlich hatten wie auch gute Momente. Leider haben die schlechten Momente diese Woche überwogen.
Habe ich einen Lagerkoller? Ich verstehe und beachte alle Maßnahmen und ich weiß auch wie wichtig das ist. Schliesslich habe ich meine Mutter vor 7 Wochen aus Madrid zu uns geholt. Und mitzubekommen, was in Madrid passiert ist, hat uns sehr mitgenommen.
Ich finde es klasse, dass wir hier in Deutschland vor diesen schlimmen Gesundheitskollaps verschont geblieben sind. Es scheint die Maßnahmen haben gegriffen. Aber es ist auch nach 7 Wochen bei mir schon eine große Sehnsucht nach “Freiheit” da umso mehr wird mir bewusst, wie selbstverständlich doch alles war.
Für die Chronik kommen jetzt meine Antworten für das Corona Familientagebuch Woche 7 :
Wieviel Tage sind wir schon zu Hause?
52 Tage.
Diese Woche habe ich zum ersten Mal das Haus für eine Vorstandssitzung der Schule verlassen. Mein Highlight. Aber auch komisch. Statt zusammen an einem Tisch zu sitzen saßen wir alle im Raum verteilt, weit weg von den anderen. Aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich dann auch an diese Situation. Der Mensch ist wohl ein Gewohnheitstier.
Wie ist die aktuelle Stimmung?
Meine Stimmung ist im Keller. Zum ersten Mal erwischt mich so richtig der Lagerkoller. Ich essen zu viel, bewege mich zu wenig und habe das Gefühl, dass ich überhaupt keine Zeit mehr für mich habe. Zwischen Homeoffice, Homeschooling Betreuung, gefühlt ständig am Essen kochen ( so langsam wäre ich froh, wenn ich nicht für 90% des Kochens zuständig wäre), Haushalt und dem Gefühl zu haben, dass ich nie alleine bin.
Es strengt mich alles gerade an, weil ich immer noch nicht wirklich gut Luft bekomme und so ein allergisches Asthma ist doch nicht so harmlos wie ich in meiner Naivität dachte. Ich komme relativ schnell außer Atem und bin halt nicht auf meiner gewohnte Höhe. Das nervt mich.
Der schönste Moment diese Woche?
Den hatte ich mit meiner Tochter. So ein wundervolles tolles Menschenskind. Schon so groß, vernünftig, emphatisch, ein echter Trost diese Woche.
Der schlimmste Moment diese Woche?
Ich fand jeden Tag unglaublich anstrengend und Kräfte zerrend. Auch wenn wahrscheinlich von Außen betrachtet alles “normal” war. Aber meine Kräfte lassen mich im Stich und habe den Eindruck, dass auch alles länger dauert. Doof alles. Der schlimmste Moment wahrscheinlich der Arztbesuch mal wieder.
Was stresst mich gerade?
Das ständige Kochen.Irgendwie verliere ich so langsam die Lust daran. Ich koche so gerne abwechslungsreich und probiere auch gerne neue Rezepte aus, aber so langsam mag ich nicht mehr. Es wäre so schön ab und zu essen zu gehen, ich glaube ich will einfach wieder raus und unter Leute.
Ne Pizza haben wir diese Woche auch bestellt. Aber das hat meine Unlust auf ständiges Kochen nicht wirklich Abhilfe geschaffen. Ich habe einfach diese Woche einen Durchhänger.
Das hat mir besonders Spaß gemacht?
So was banales wie meine Hühner zu beobachten, die seine Ecke im Garten kurzfristig zu einem Sandbad umfunktioniert haben. Was für ne Aktion. Und was für ne Sauerei. Aber schön wars Ihnen zuzuschauen. Innerhalb von zwei Tagen könnte ich da locker jetzt nen Baum pflanzen so tief ist das Loch.
Na gut ich übertreibe. Aber schon beeindruckend wie tief. Überhaupt sehe ich die Hühner und die Katze mit anderen Augen. Ich nehme sie aufmerksamer wahr. Wahrscheinlich weil dich die Zeit habe.
Was haben wir diese Woche selber gemacht?
- Rhabarberkuchen gleich 2 Mal (super Rezept für den Thermomix einfach im Cookidoo gefunden)
- diverse Masken genäht (nach meinem Schnitt)
- Täschchen ohne Ende genäht
- Fernbedienung repariert.
Und was haben wir diese Woche gekocht?
Chili (sin carne) Quesadillas
Feta mit Tomaten und Kräutern auf Ofenkartoffeln
Tortillas mit Spargel und Linsen
Hähnchenbrust mit Penne und Pesto
Kichererbseneintopf
Tipps aus dem Corona Familientagebuch Woche 7 von Emma
Die Idee des Corona Familientagebuchs habe ich vor einigen Wochen bei Clara von tastesheriff entdeckt.
Andrea Karminrot meint
Ich kann dich gut verstehen. Lagerkoller oder Decke auf den Kopf… egal. Es hilft kein jammern. Du musst mal einfach raus. Mir tat es gut, dass der Kerl mich einfach zur Spree geschleppt hat. Zwei Flaschen und Campingstühle dabei, in die Sonne gesetzt, und durchgeatmet! Einfach was anderes, weit ab von den anderen…
Kopf hoch, es wird
Andrea